Die Entdeckung von CRISPR-Cas


Alles begann 1987. Zu dieser Zeit wurden bei Bakterien DNA-Sequenzen gefunden, die sich immer wieder mit einem Abstand von ca. 35 Nukleotiden wiederholten. Jedoch wurde diesen Wiederholungen keine große Beachtung geschenkt. Erst 2012 durch Emmanuelle Charpentier verstand man, dass es sich bei diesen Wiederholungen um einen Abwehrmechanismus der Bakterien gegen die Viren handelte. Die Bakterien schneiden bei einem Angriff von den Viren ein Stück von deren Erbgut heraus und bauen diesen dann in ihr eigenes Erbgut ein. Diesen Abschnitt bezeichnet man als CRISPR-Abschnitt. Durch Hilfe von zwei RNA Molekülen können die Bakterien nun erkennen, wann der Virus wieder angreift und dessen Erbgut durchtrennen und somit unschädlich machen.

Durch diese Entdeckung wurde es nun leichter sein, das Erbgut des Menschen zu verändern bzw. DNA-Sequenzen durchzuschneiden, so dass sie nicht mehr funktionsfähig sind. Jedoch war Emmanuelle Charpentier nicht die Einzige, die um diese Zeit CRISPR-Cas entdeckte und somit steht sie im Kampf mit Feng Zhang über die Lizenz von CRISPR-Cas.

Abb. 10: Erschaffung neuer Menschen aus DNA

Nach der Entdeckung fingen mehrere Wissenschaftler damit an, CRISPR-Cas als Heilmittel auszuprobieren. Mit Erfolg! Sie benutzten dafür tierische Zellen (aber auch menschliche Zellen) mit einem defekten Gen und probierten durch die neue, günstige und präzise Methode das Gen auszuschalten, ein Neues einzufügen oder Eins zu verändern.

Im April 2015 veränderten Chinesische Forscher erstmalig das Erbgut eines Embryos. Hiermit wurde eine ethische Debatte ausgelöst. Der Grund dafür war, dass die Veränderungen weitervererbt werden können und so bis heute noch nicht das volle Ausmaß an Risiken klar ist, das CRISPR-Cas mit sich bringt. In vielen Ländern ist somit der Eingriff von CRISPR-Cas an Menschen bisher noch strikt verboten. Die Wissenschaftler weltweit hoffen jedoch darauf, dass man die Methode bald an Menschen ausprobieren kann. Außer in China und in der USA ist dieses bislang verboten.

Nach unbestätigten Berichten gab es wohl bereits einen weiteren Versuch am Menschen in den USA.

Insgesamt ist die Anzahl von Veröffentlichungen von 2012 bis zu 2015 um das Vierfache gestiegen, was sowohl auf eine hohe Popularität hinweist, als auch auf ein vielversprechendes Forschungsgebiet.